Am 28.02.2024 waren die AG AGE Mitglieder Sven Graßmück, Benjamin Bringewat und Michael Zimmermann zusammen mit dem Leiter Flight Safety der VC, Dr. Daniel Schaad, zu Gast bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf dem Tower in Frankfurt. Der Gastgeber, Herr Andreas Conrad, DFS Tower Support Manager in Frankfurt, gab den Besuchern zunächst eine umfassenden Einführung in die Arbeitsweise des Towers und die Frankfurter Betriebsverfahren sowie in die dabei eingesetzte Flugsicherungstechnik. Nach interessanten Diskussionen zu Anflug- und Rollverfahren ging es im zweiten Teil des Besuchs dann gemeinsam in die Towerkanzel, wo der Verkehr live beobachtet werden konnte und im Gespräch mit einzelnen Lotsen der Bereiche Pisten- und Rollkontrolle sowie Clearance Delivery und dem Schicht-Supervisor interessante Einblicke in die Details der Towerarbeit gegeben wurden. Es konnte zufällig sogar der Durchflug eines VFR-Verkehrsteilnehmers durch die Kontrollzone mitverfolgt werden sowie die dazu erforderliche Koordinationsarbeit des verantwortlichen Lotsen.
Die VC Vertreter haben im Zusammenhang mit dem Besuch einmal mehr ihren Wunsch geäußert, auch am Tage beleuchtete Stop-Bars bei der Pistenfreigabe zu nutzen, wie es u.a. in Österreich gelebte Praxis ist. Der Wunsch wurde aufgenommen und wird im Weiteren seitens DFS und ggf. Fraport geprüft.
Von Seiten der Flugsicherung wurde an uns als Pilotenvertreter einmal mehr die Bitte herangetragen, Verständnis dafür zu haben, dass Lotsen ihr jeweils verantwortetes Gesamtsystem optimieren und dies manchmal aus Sicht eines einzelnen Fluges fälschlicherweise subobtimal erscheinen mag. Auch wurde darum gebeten, die Frequenzen nicht durch das Nachfragen nach Sonderwünschen o.ä. unnötig zu belasten, da dies insbesondere an Großflughäfen wie Frankfurt unter Umständen für eine enorme Mehrbelastung sorgt.
In diesem Zusammenhang wurden auch die teils sehr komplexen Staffelungen angesprochen, die dem historisch gewachsenen Bahnenlayout geschuldet sind. So müssen Flugzeuge teils am Boden warten oder durchstarten, weil sich Anflüge in "Tabu-Zonen" befinden. Diese Tabuzonen sind Bereiche im Anflug, die eine Staffelung des abfliegenden Verkehrs zum anfliegenden Verkehr z.B. im Falle eines Go-Arounds sicherstellen.
Insgesamt hat das Zusammentreffen der Piloten und Fluglotsen einmal mehr an vielen Punkten das gegenseitige operative Verständnis geschärft und zu einem wirklich guten fachlichen Austausch geführt, dessen Fortsetzung von allen Seiten erwünscht ist.