Abbildung 5: Nordpier mit Terminal 2, Terminal 1 mit Hauptpier und Südpier (Blickrichtung: Süden) (Quelle: © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH)
Auf den Vorfeldern B, C, und D (also Hauptpier, gegenüber liegende Vorfeldpositionen und Südpier) verfügen alle Parkpositionen über Unterflurbetankungsmöglichkeiten. Darauf wurde beim Nordpier (Vorfeld A) aus besagten Kostengründen verzichtet.
Abfliegende Flugzeuge können die Anlassfreigabe per Datalink Clearance (DCL) erbitten und erhalten. Natürlich erfolgt der Triebwerksstart nur in einem vorher festgelegten Zeitfenster, der Target Start-Up Approval Time (TSAT). Denn der Flughafen ist im Gegensatz zum Flughafen Tegel Teil des Harmonisierungs-Prozesses Airport Collaborative Decision Making (A-CDM).
Sollte die Witterung einen Enteisungsvorgang erfordern, so werden die Flugzeuge am Terminal 1 und Terminal 2 grundsätzlich an ihrer Parkposition enteist. Sollte die Hold-Over-Time (HOT) kritisch sein, so stehen dennoch bei Bedarf Remote-Positionen in der Nähe der Runways zu Verfügung. Flugzeuge am Terminal 5 werden immer auf Remote-Positionen enteist.
Firefighting Category 10
Auch für den Notfall ist der BER gut gerüstet. Die Fire Fighting Category entspricht der höchsten Stufe 10 und der gesamte Flughafen verfügt über ein Notfallmanagement-System mit 35 Arbeitsplätzen für alle dann benötigten Prozesspartner. Die Notfallzentrale befindet sich im gleichen Gebäude im Westen des Flughafens wie das Airport Control Center (ACC) zur Steuerung der flugbetrieblichen Prozesse am BER.
Gerade im Hinblick auf über Nacht parkende Flugzeuge bietet der BER deutlich mehr Parkpositionen als der nun schließende Flughafen Tegel, bei dem es in den letzten Jahren teilweise zu Platzproblemen kam. Natürlich ist dies bei dem aktuell aufgrund der Corona-Pandemie stark reduzierten Flugaufkommen nur von untergeordneter Bedeutung. Bezüglich des Nachtflugbetriebs wird sich in Schönefeld einiges ändern, denn mit der Eröffnung des BER gilt ein Nachtflugverbot von 0 bis 5 Uhr und ein eingeschränkter Flugbetrieb in den Betriebszeiten zwischen 23 und 24 Uhr und von 5 bis 6 Uhr.
Schlussendlich lässt sich nur sagen, dass der über 6 Mrd. € teure und deutlich verspätete Flughafenneubau nun 14 Jahre nach Baubeginn tatsächlich öffnen soll. Was lange währt, wird (hoffentlich) endlich gut!