Am 21. März hatte die Vereinigung Cockpit erneut die Ehre, als Gast der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt in der Parlamentarischen Gesellschaft sprechen zu dürfen. Der regelmäßige Info-Lunch dient dazu, Abgeordnete des Bundestages über aktuelle aber auch über grundsätzliche Themen der Luft- und Raumfahrtbranche zu informieren. Knapp 30 Abgeordnete aus allen Fraktionen sowie weitere hochrangige Gäste aus Industrie und Verbänden waren der Einladung gefolgt und wurden von VC-Präsident Stefan Herth zum Thema "Sicherheit und Kontrollen in der Luftfahrt" gebrieft.
Dabei ging es neben Fragen zu Kontrollsystemen und der Rolle des LBA auch um die Herausforderungen für behördliche Aufsicht in einem europäisch liberalisierten Luftverkehrsmarkt. Für die Beschäftigten von transnational agierenden Airline-Konzernen ergeben sich oftmals ähnliche Herausforderungen wie für die Aufsichtsbehörden. Beide agieren meist innerhalb nationaler Grenzen, während die Unternehmen zunehmend über Grenzen hinweg die Standorte für ihr Geschäft wählen, die dem jeweiligen Zweck am dienlichsten sind.
So entstehen zunehmend Probleme, die durch den Boom von Wet-Lease-Konstrukten mit teils mehr als fragwürdigen Bedingungen weiter verstärkt werden. Denn auf diese Weise entziehen sich gewisse Teile der Branche einer effektiven Kontrolle. Das kann nicht nur die Sicherheit des Luftverkehrs betreffen, sondern auch die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschränken. Diese Diskrepanz stieß bei den Abgeordneten auf reges Interesse.
Auf den Vortrag von Stefan Herth folgten zahlreichen Nachfragen und eine lebhafte Diskussion auch zu Themen, die weit über Bereich Sicherheit und Kontrollen hinausgehen. Unter anderem fragten Abgeordnete zu Entwicklungen des Single European Sky, zur Nachwuchssituation allgemein und der Lufthansa-Flugschule im Besonderen sowie zu Fume Events. Dabei wurde erneut deutlich, dass die Vereinigung Cockpit in politischen Kreisen insbesondere bei technischen Themen des Luftverkehrs eine hochgeschätzte Instanz ist.