Mitgliedermagazin der Vereinigung Cockpit

Krisenbewusstsein und Krisenmüdigkeit im Zentrum des Krisenkommunikationsgipfels in Köln

24.03.2023 Flight Safety von Maria-P. Murtha, Vorständin Internationales

Am 22.03.2023 fand in Köln der 34. Krisenkommunikationsgipfel statt. Diese jährliche Konferenz ermöglicht einen engen Austausch zwischen Kommunikationsmanager, Pressesprechern, Krisenbeauftragten, sowie Wissenschaftlern und Führungskräften zum Thema Krisenkommunikation. Es wurde neben zahlreichen Vorträgen aus den unterschiedlichsten Bereichen auch eine spannende Podiumsdiskussion geführt, in der sich Vertreter aus Behörden, Rundfunk und Wissenschaft den Fragen des Moderators zum Thema Krisenbewusstsein und Krisenmüdigkeit stellten.

Besonders erwähnenswert ist der Beitrag von Fabia Kehren, Head External Communication bei Grünenthal in Aachen. Sie nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise der Firma und deren größten Skandal, das Contergan Präparat, und stellte den damaligen und heutigen Umgang in der Krisenkommunikation und Bewältigung vor.

Michael Müller, Leiter Unternehmenskommunikation Infraserv GmbH & Co. Höchst KG in FFM, veranschaulichte deren Krisenkommunikationsmöglichkeiten und deren Struktur. Gerade im Zusammenhang mit Chemiewerken ist ein durchdachtes Krisenmanagement unabdingbar.
Aus einem andere Bereich kam der Vortrag des Leiters Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD in Offenbach, Herr Franz-Josef Molé. Es war interessant zu erfahren, wie der DWD Wettermodelle, nicht nur für Deutschland, sondern auch global, erstellt und diese an die zuständigen

Behörden weiterleitet. Er gab an, dass im Falle der Ahr-Flutkatastrophe 2021 die Informationen unzureichend zwischen Behörden weitergeleitet wurden. Eine effiziente Kommunikationskette hätte die Opferzahl wahrscheinlich gesenkt.