Die OPSGROUP hat kürzlich in einer Veröffentlichung auf eine beunruhigende Entwicklung aufmerksam gemacht: Flugzeuge werden vermehrt mit gefälschten GPS-Signalen angegriffen, was schnell zu einem vollständigen Verlust der Navigationsfähigkeit führen kann.
Die Nutzung der Satellitennavigation ist aus der Verkehrsluftfahrt seit Jahren nicht mehr wegzudenken. Nicht nur Enroute, sondern auch in der Terminal-Area ist die Nutzung von GNSS-Daten immer mehr in den Vordergrund gerückt.
Bereits in der Vergangenheit kam es in einigen Regionen der Welt immer wieder zu gezielten Blockaden des GPS-Signals. Noch beunruhigender ist jedoch die Tatsache, dass vermehrt nicht mehr nur einfache Blockaden des letztlich schwachen GPS-Signals sondern gezielte Verfälschungen der Positionsberechnung beobachtet werden. Dabei wird ein valides, jedoch manipuliertes PRN (Pseudorandom Noise)-Signal vom Angreifer gesendet. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass bordseitige Navigationscomputer selbst bei funktionierender Trägheitsplattform in ihrer Positionslösung gestört werden. Gezieltes Verfälschen (Spoofing) kann unter bestimmten Umständen dazu führen, dass neben der nun falschen GPS- auch die IRS-Position verworfen wird und es sind bereits Positionsverschiebungen von knapp 60 Seemeilen beobachtet worden.
Dies gibt unter anderem aufgrund der relativ engen Flugkorridore in Kriegs- und Krisenregionen Anlass zu großer Besorgnis. Für den Fall, dass in der kommenden Zeit für Euch ein Überflug der Türkei, des Iraks oder Irans geplant ist, setzt Euch für konkrete Handlungsanweisungen zu Eurem Flugzeugtyp am besten mit Eurer Flotte in Verbindung.
Weitere Informationen:
OPSGROUP Artikel "Flights misled over position, navigation failure follows"
https://ops.group/blog/gps-spoof-attacks-irs/
GPS jamming maps
https://gpsjam.org/
ttps://www.flightradar24.com/data/gps-jamming